Jens Teutrine

Im Kampf gegen die Kalte Progression

Die Inflation führt nicht nur zu gestiegenen Preisen und dem Verlust von Kaufkraft, sondern macht sich im Zweifel auch auf der Lohnsteuerabrechnung und im Bundeshaushalt bemerkbar. Durch die Inflation verzeichnet der Staat ohnehin steigende Steuereinnahmen und greift durch die Kalte Progression auch noch tiefer in die Tasche der Steuerzahler. Von Kalter Progression spricht man, wenn Steuerzahler in eine höhere Tarifstufe kommen und dem Fiskus mehr überweisen, obwohl ihre Einkommenserhöhung nur die Inflation ausgleicht. Sie werden also vom Staat stärker belastet, obwohl sie sich nicht mehr leisten können. Nun hat der Bundesfinanzminister diese Woche die Eckpunkte für den geplanten, vollständigen Ausgleich der kalten Progression vorgestellt. Das Ergebnis: Bei einer vierköpfigen Familie mit einem monatlichen Bruttolohn von 5500 Euro belaufen sich die Steuerentlastungen bis 2024 auf über 1300 Euro. Entlastet werden etwa 48 Millionen Steuerpflichtige. „Das ist ein wichtiger Schritt, denn der Staat darf nicht zum Inflationsgewinner werden“, erklärt Teutrine. „Wenn die Regelsätze in der Grundsicherung nun einen Inflationsausgleich erfahren, muss auch der arbeitenden Bevölkerung die Belastung durch die Inflation ausgeglichen werden. Das ist ein guter Schritt. Weitere Entlastungen müssen folgen“, so Arbeitsmarkt- und Sozialpolitiker Teutrine.